Über Zeitdruck, Stress und Unfallgefahr


Glücklicherweise hatte ich Ferien! Mein Freund hatte mich in ein Ferienhaus eingeladen, da das Leben zwischen Kartons und nicht funktionierendem Abfluss der Dusche nicht sehr angenehm ist. Trotzdem war meine Anwesenheit doch manchmal notwendig, um meinen Umzug zu organisieren, und deshalb hatten wir uns eine Bleibe in der Nähe von Rüdesheim gesucht.


Daher musste ich ein paar Tage von meinem Urlaub dazu verwenden, morgens früh aufzustehen, um die Fahrt nach Rüdesheim anzutreten. Heute war wieder so ein Tag: Ich stieg in einen Bus, der kurz vor der Abfahrt des Zuges nach Rüdesheim in Wiesbaden eintreffen sollte.


Wir stecken im Stau, alle Ampeln waren auf Rot, zumindest schien es mir so, und daher kamen wir kurz vor knapp am Bahnhof an. Glücklicherweise war ich in Ferienlaune und hatte daher nicht auf die Uhr geblickt. Also ging ich langsam durch den Bahnhof, sah mich links und rechts um, und entdeckte kurz vor dem Bahnsteig ein Schild mit der Aufschrift: „Achtung, Rutschgefahr!“, das in der Mitte des Platzes vor dem Bahnsteig stand. Anscheinend war gerade der Boden gesäubert worden.


Vorsichtig und ein gutes Stück langsamer ging ich auf mein Bahngleis zu, und konnte mit Vergnügen dem Zug beim Abfahren zusehen. Dies tat ich denn auch, und freute mich, dass ich keinen Zeitdruck hatte und daher ruhig noch eine Stunde in Wiesbaden herum schlendern und Dinge erledigen konnte, die nur in einer größeren Stadt möglich sind. Auch wenn ich dafür eine Stunde später in meine Wohnung kam.


Ich machte kehrt und winkte dem Warnschild noch einmal freundlich zu. Da packte mich plötzlich eine Idee für eine meiner „Geschichten aus dem Rheingau“, als „Rasende Reporterin“ zog ich deshalb meinen Fotoapparat aus seinem Täschchen und fotografierte das Schild noch schnell für die Nachwelt.